„Zwischen Windböen und Finalfieber – Jonah und Louis auf Ranglisten-Abenteuer in München“

Als sich die Türen des LLZ-Busses schließen, die Taschen voller Pfeile und Erwartungen sind, dann weiß man: Jetzt beginnt ein neues Kapitel eines Bogenabenteuers. Diesmal führte der Weg für zwei badische Nachwuchstalente nach München zur ersten DSB Rangliste des Jahres – ein Wettkampf, bei dem sich zeigt, wer sich an der nationalen Spitze behaupten kann.

Sie waren zwei der jüngsten Starter im Feld. Für Louis war es überhaupt die erste Teilnahme an einer Rangliste, für Jonah der erste Antritt in der Jugendklasse – also auf der „großen“ 60-Meter-Distanz. Der Platz in München ist bekannt für seine tückischen Windverhältnisse. Und genau die machten gleich am Freitag deutlich: Das hier wird kein Spaziergang.

Louis: Premiere mit Paukenschlag
Trotz der schwierigen Bedingungen fand Louis überraschend gut ins Turnier. Mit 638 und 636 Ringen schoss er an beiden Tagen konstant stark und platzierte sich auf Rang 2 der Qualifikation am Samstag bzw. auf Platz 5 am Sonntag – ein Riesenerfolg für den Ranglistenneuling! Auch wenn das Matchplay am Samstag noch nicht ganz so rund lief (3 von 7 Matches gewonnen), bewies er am Sonntag Nerven aus Stahl: Erst besiegte er im Halbfinale seinen Teamkollegen und zog dann ins Goldfinale ein. Dort musste er sich zwar geschlagen geben, doch sein Fazit fiel eindeutig positiv aus.

Jonah: Mit angezogener Handbremse – aber voller Kampfgeist
Jonah hatte nach dem Franz-Baum-Cup einiges gutzumachen – und das gelang ihm auch, obwohl die Bedingungen alles andere als leicht waren. Mit 604 Ringen in der ersten Quali setzte er ein starkes Zeichen, musste dann aber mit einer angeschlagenen Hand kämpfen. Die Schmerzen machten sich vor allem am zweiten Tag bemerkbar – dennoch kämpfte er sich mit 595 Ringen auf Platz 10 der Gesamtwertung vor, nur zwei Plätze vom Finaleinzug entfernt.

„Ich hatte mir an der Hand eine blöde Verletzung zugezogen, die mich gerade bei längeren Serien behindert hat.“ – Jonah

Jonah und Louis haben in München gezeigt, dass sie nicht nur mit Wind und Gegnern, sondern vor allem mit sich selbst kämpfen können – und dass der Weg an die Spitze manchmal genau dort beginnt, wo es am schwersten ist: mitten im Finalfieber und gegen den Wind.

📸: @anne_aus_karlsruhe