1. Bundesliga Süd Luftgewehr
Der SSV Kronau erkämpft sich den vierten Platz
Einer lautstarken Kulisse wurde hochspannender Schießsport geboten. Die 3.000 Menschen in der sehr gut gefüllten Ratiopharm Arena waren ebenso begeistert wie die Zuseher bei der Liveübertragung bei Sportdeutschland.TV.
Sieg des SSV Kronau beim Sieg im Viertelfinale gegen die SSG Kevelaer
Für die erste Sensation des Bundesligafinales sorgte der SSV Kronau mit einem Sieg gegen die SSG Kevelaer. Der Seriensieger der letzten vier Jahre galt als großer Favorit in diesem Match. Doch jede Serie reist einmal. Die Nummer eins von Kevelaer, der israelische Nationalschütze Sergey Richter, schoss gleich im ersten Schuss eine Neun. Dass dies gleichbedeutend mit seiner Niederlage war, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Nach zehn Wettkampfschüssen zeigte die erste Hochrechnung mit einem 1 : 2 einen kleinen Vorteil für den Favoriten Kevelaer an. Doch konnten die Kronauer schnell zu einem 2:2 ausgleichen. Ein Unentschieden gab es nur auf der Position drei zwischen Hannah Göransson und Franka Janssen. Nach 15 Schüssen konnte der SSV Kronau dann zum ersten Mal in Führung gehen. Kronaus Nummer eins Larissa Wegner hatte zu diesem Zeitpunkt ihren Gegner Sergey Richter, der bereits seinen zweiten Neuner geschossen hatte, sicher im Griff und auch Hannah Göransson hatte sich einen Vorsprung von einem Ring erkämpft. Nach einer Neun in der ersten 10er-Serie kam nun auch Kronaus Nummer zwei Nele Stark in Schwung, wurde immer sicherer und schoss Zehner um Zehner. Ihre Gegnerin Anna Janssen, die als frisch gebackene Weltcup-Siegerin angereist war, leistete sich ihrerseits im 16. Schuss eine 9,9. Somit war diese Begegnung wieder offen. Bereits zu diesem Zeitpunkt ließ es sich erahnen, dass diese Partie entscheidend sein könnte. Nun war die Begegnung an Spannung nicht mehr zu überbieten, jedoch war Kronau immer leicht im Vorteil. In der entscheidenden Schlussphase nach ca. 35 von 40 Schüssen war die Spannung kaum zu überbieten. Die Hochrechnung zeigte kurzzeitig ein 3:1 für Kronau an, um dann doch auf 2:2 und 2:1 für den SSV Kronau umzuspringen. Die Matches zwischen Nele Stark und Anna Janssen sowie Colin Fix und Franziska Dressen waren ausgeglichen und Lana Wurster hatte zu diesem Zeitpunkt ihre Begegnung bereits verloren, da ihr Gegner seinen Wettkampf mit sehr guten 398 Ringen für sie uneinholbar abgeschlossen hatte. Sichere Punkte waren die Siege von Larissa Wegner und Hannah Göransson. Kronaus Nummer eins Larissa Wegner zauberte unter begeistertem Beifall perfekte 400 Ringe auf die Scheibe! Jetzt musste die Entscheidung im Stechen entschieden werden. Es begannen Colin Fix und Franziska Dressen. Dieses Stechen ging an Kevelaer. Entscheidend war nun das Match zwischen der Juniorin Nele Stark und der erfahrenen Weltklasseschützin Anna Jansson. Beim zweiten Stechschuss war dann der Sieg des SSV Kronau perfekt. Zunächst schoss Anna Jansson eine Neun und dann die erlösende Zehn der nervenstarken Nele Stark. Anna Jansson stand noch sekundenlang im Anschlag, sie konnte die Niederlage nicht fassen. Auf Kronauer Seite war der Jubel jedoch überschwänglich.
SSV Kronau 3 : 2 SSG Kevelaer
Wegner, Larissa 400 1 : 0 397 Richter, Sergey
Stark, Nele (10) 399 1 : 0 399 (9) Janßen, Anna
Göransson, Hannah 398 1 : 0 396 Janßen, Franka
Fix, Colin (9) 396 0 : 1 396 (10) Driessen, Franziska
Wurster, Lana 393 0 : 1 398 Thomas, Alexander
Niederlage des SSV Kronau im Halbfinale gegen den späteren Deutschen Meister SV Wieckenberg
Der SV Wieckenberg hatte sein Viertelfinale souverän mit neuem Vereinsrekord von 1990 Ringen gewonnen, der SSV Kronau war mit 1986 Ringen bei ihrem Sieg gegen die SSG Kevelaer nahezu gleichauf. Dennoch wechselten beide Teams auf einer Position ihre Aufstellung. Für Wieckenberg war nun Henrik Larsen an der Spitzenposition, bei Kronau übernahm Max Braun die Position fünf. Beide Teams legten unglaublich gut los und bis zur Hälfte des Matches war ein leichter Vorteil auf Kronauer Seite. Doch in der zweiten Hälfte drehte sich das Blatt zu Gunsten von Wieckenberg. Nur zwei Punkte schienen nach 20 Schuss einigermaßen sicher verteilt zu sein: Larissa Wegner für Kronau und Melissa Ruschel für Wieckenberg lagen in ihren Duellen auf Kurs Punktgewinn. Dennis Welsch sorgte für den ersten Wieckenberger Punkt, denn seine 397 Ringe konnten von Colin Fix nicht mehr eingeholt werden. Und da auch Robin Zissel und Kathrin Grabowski aussichtsreich im Rennen lagen, deutete in der Endphase vieles auf einen Triumph der Niedersachsen hin. Zunächst glich aber Larissa Wegner mit erneut bärenstarken 399 Ringen aus, ehe die entscheidenden Punkte für die Wieckenberger feststanden. Hannah Göransson und Max Braun verloren beide ihre Matches gegen die mit je 399 Ringen phantastisch schießenden Wieckenberger Melissa Ruschel sowie Robin Zissel. Colin Fix unterlag nur knapp mit 396 zu 397 Ringen. So stand es 3:1 für Wiekenberg. Zum Stechen zwischen den beiden Junioren-Nationalschützinnen Nele Stark und Kathrin Grabowski, die beide hervorragende 398 Ringe erzielten kam es nicht mehr, da dies für den Ausgang der Begegnung nicht mehr relevant war.
SV Wieckenberg 3 : 1 SSV Kronau
Larsen, Henrik 396 0 : 1 399 Wegner, Larissa
Grabowski, Kathrin 398 0 : 0 398 Stark, Nele
Zissel, Robin 399 1 : 0 394 Göransson Hannah
Welsch, Dennis 397 1 : 0 396 Fix, Colin
Ruschel, Melissa 399 1 : 0 390 Braun, Max
Knappe Niederlage des SSV Kronau im Finale um Platz 3
Entsprechend der Vorkämpfe war diese Begegnung gegen Sankt Hubertus Elsen offen. Kronau war jedoch auf Grund der starken Leistung gegen die SSG Kevelaer in der Favoritenrolle. Beiden Mannschaften war die Anspannung anzumerken, ging es doch um die erhoffte Medaille auch wenn es „nur“ die Bronzene war. Kronaus Nummer eins Larissa Wegner konnte ihr Match gegen den Olympia-Fünften von Tokyo gewinnen und auch Nele Stark siegte. Hannah Göransson und Lana Wurster hatten beide nicht ihren stärksten Tag und verloren ihre Begegnungen. Am Ende lagen die Hoffnungen noch auf Colin Fix, doch das Glück war an diesem Tag nicht auf Kronauer Seite. Colin Fix schoss im letzten Schuss leider nur eine gute Neun und der Elsener Bastian Blos eine knappe Zehn. Die reichte dem Rekordmeister Sankt Hubertus Elsen zum Sieg.
SSV Kronau 2 : 3 ST Hubertus Elsen
Wegner, Larissa 397 1 : 0 396 Peni, Istvan
Stark, Nele 398 1 : 0 396 Schnerr, Linea
Göransson Hannah 392 0 : 1 394 Palberg, Denise
Fix, Colin 395 0 : 1 397 Blos, Bastian
Wurster, Lana 391 0 : 1 394 Hochgeschurz, Nadine
Nele Stark als „wertvollste Schützin“ der Bundesliga-Saison ausgezeichnet
Nele Stark gewann den von der Firma Walther ausgelobten Titel als „Topscorerin“ der Saison 2023/24. Als Nummer zwei des SSV Kronau hat sie nur einen einzigen Wettkampf verloren. In 12 von 14 Matches ging sie als Siegerin vom Stand und eine Begegnung endete unentschieden. Aus den Händen des Sportdirektors der Firma Walther erhielt sie ein besonders schön gestaltetes Match-Luftgewehr.