1. Internationaler Pforzheimer Goldstadt-Cup Vorderladerflinte

Beim Pforzheimer Vorderlader-Team reifte der Entschluss, als Ersatz für die abgesagten Deutschen Meisterschaften ein Turnier auszurichten. Eine Voranfrage bei diversen Meisterschafts-Kandidaten löste über die Bundesgrenzen hinaus große Begeisterung aus. Folglich gab es kein Zögern, ein Turnier für die beiden Vorderladerflinten-Disziplinen Manton (Steinschlossflinte) und Lorenzoni (Perkussionsflinte) auszuschreiben. Mit viel Kreativität wurde ein Programm zusammengestellt, das es so noch nie gegeben hat. Es umfasste zu den beiden Wettkampf-Disziplinen über jeweils 50 Scheiben eine Prognosewertung und 5 Wertungsschüsse auf den neu errichteten Kipphasen. Für die Prognosewertung wurde die prozentuale Abweichung zwischen Wettkampfergebnis und Prognosewert ermittelt. Für die Schützen mit der geringsten Abweichung je Disziplin wurden Geldpreise ausgelobt.

Internationaler Pforzheimer Goldstadt-Cup – Teilnehmer Disziplin Manton

Die Wertung erfolgte in drei Leistungsklassen mit Zuordnung nach 50 Scheiben. Pokale und Urkunden wurden für die drei besten Schützen jeder Klasse beschafft.
Bei der Kipphase-Wertung galt es die schnelllaufende dreiteilige Hasen-Silhouette möglichst vollständig durch den Schuss zu Fall zu bringen.
Bis Meldeschluss gingen 34 Anmeldungen aus Österreich, der Schweiz, Ungarn und aus vielen deutschen Bundesländern ein, darunter der komplette DSB-Nationalkader.

Manton (Steinschlossflinte)

Am 24.07.2021 startete das Event auf der Pforzheimer Wurfscheibenanlage mit 25 Startern in der Disziplin Manton. Geschossen wurde auf beiden Anlagen und am Spätnachmittag standen alle Resultate fest. In der Leistungsklasse A musste mit einer Trefferleistung von 44 Scheiben Martin Seder (Bayern) mit dem Pforzheimer Philipp Lichtenfels ins Stechen, welches der Bayer gewann. Das Stechen um Platz 3, zwischen Karl Jakob (Bayern) und Franz Lotspeich, konnte mit 43 Treffern der Wahl-Pforzheimer Lotspeich für sich entscheiden.
Auch der Sieger in der B-Klasse musste durch Stechen entschieden werden. Hierbei setzte sich der aus Ungarn angereiste Tamas Dobos mit 34 Treffern gegen den Bayern Peter Bacso durch. Auf Rang 3 folgte Friedel Schachtebeck (Niedersachsen) mit 32 getroffenen Scheiben.
Mit 28 Treffern siegte der Pforzheimer Roland Dupont in der Klasse C vor dem Österreicher Peter Scherhammer und Sabrina Grübl (Bayern).

Bei der Prognosewertung in der Disziplin Manton konnte einzig Bettina Schachtebeck ihre Leistung fehlerfrei einschätzen und so den Geldpreis in Empfang nehmen.
Insgesamt lagen alle Abweichungen zwischen Prognose und Realität zwischen 0,0 und beachtlichen 40 %.

Mannschaften Hawker

Aus dem Starterfeld konnten wahlfrei aus jeweils 3 beliebigen Teilnehmern Mannschaften gebildet werden. In der Disziplin Manton wurden 7 Mannschaften mit der internationalen Bezeichnung Hawker gemeldet. Sieger wurde Team „Deutschland Nord-Süd“ bestehend aus den Schützen Bloem, Hörmeyer und Lichtenfels, mit 122 Treffern. Mannschaftsplatz 2 belegte die „Ungarnrunde“ mit Dobos, Bacso und Seder und insgesamt 112 getroffenen Scheiben. Team „Pforzheim“ – Lotspeich, Dupont und Waidner – belegte mit 107 Punkten Rang 3.

Lorenzoni (Perkussionsflinte)

In der Disziplin Lorenzoni – mit der Perkussionsflinte – lieferte der 2. Wettkampftag hervorragende Resultate. Alfred Bloem (NRW) siegte unangefochten mit nur einem einzigen Fehler- also 49 getroffenen Scheiben. Mit 48 Treffern gingen die beiden Pforzheimer Mannschaftskameraden Franz Lotspeich und Frank Waidner ins Stechen. Mit viel Glück konnte der Organisator und Wettkampfleiter Waidner das Stechen gewinnen.
Auch in der Klasse B musste der Gewinner im Stechen ermittelt werden. Die Schützen Peter Scherhammer (Österreich) und Sebastian Noe (Baden) waren mit 42 Treffern gleichauf und der Österreicher Scherhammer behielt im Stechen die Oberhand. Folgende vier Schützen Helmut Hintermayr Österreich, Jürgen Bauermeister (Niedersachsen), Karl Jakob (Bayern) und Friedel Schachtebeck (Niedersachsen) waren treffergleich mit 41 Punkten. Das Stechen beendete Karl Jakob (Bayern) als Sieger und belegt damit den 3. Platz.
In der Wertungsklasse C mussten die beiden Mannschaftskameraden aus dem bayerischen Donau-Wald, Volker Zeintl und Florian Lanzinger zum Stechen antreten, welches ersterer gewinnen konnte und so den 1. Platz besetzte. Zweiter wurde Florian Lanzinger vor dem Magdeburger Dr. Henry Herper.

Die bayerische Nachwuchsschützin Sabrina Grübl und der Pforzheimer Philipp Lichtenfels konnten ihre Trefferleistung absolut fehlerfrei einschätzen und so den Geldpreis der Prognosewertung Lorenzoni vereinnahmen. Alle Ergebnis-Prognosen hatten im 2. Wettkampf eine Spannweite von 0,0 bis 34,3 %.

Mannschaften Batesville

Im Wettbewerb Lorenzoni mit der Perkussionsflinte gingen 8 Batesville-Mannschaften an den Start. Und wieder war das Team „Deutschland Nord-Süd“ mit den Schützen Bloem, Hörmeyer und Lichtenfels mit 138 Gesamttreffern nicht zu schlagen.
Die „Ungarnrunde“ mit Dobos, Bacso und Seder landete ebenfalls nochmals auf Platz 2 mit insgesamt 127 Scheiben. Team „Pforzheim“ – Lotspeich, Dupont und Waidner – belegte mit 107 Punkten Rang 3.

Kombination (Manton + Lorenzoni)

Zur Kombinationswertung wurden die Resultate aus Manton und Lorenzoni aufsummiert. Mit 91 Punkten siegte Martin Seder. Franz Lotspeich belegte den 2. Rang und Philipp Lichtenfels Rang 3.

Kipphase

Mit 23 von 30 möglichen Trefferpunkten wurde der Österreicher Helmut Hintermayr Sieger im Begleitprogramm auf den laufenden Blech-Hasen und erhielt das ausgelobte Preisgeld.

Fazit

Das neue Event kam bei allen Teilnehmern sehr gut an und war geprägt von einem internationalen sportkameradschaftlichen Geist. Sogar MLAIC-Präsident und Bundesreferent Gerhard Lang reiste am Sonntag zum Wettkampfhöhepunkt an und verbreitete Zuversicht, dass 2022 die Vorderlader-WM an selber Stelle stattfinden kann. Mit Zusatzaufwand aber stets problemlos gelang es, die Vorgaben der Corona-Verordnung im gesamten Wettkampfbetrieb umzusetzen und einzuhalten.
Mit der 3-Klassenwertung hatten auch leistungsschwächere Teilnehmer gute Medaillen-Chancen. Als Folge der Prognosewertung setzte sich so mancher Teilnehmer zusätzlich unter Leistungsdruck, was sich nicht bei allen auch positiv auswirkte. Vielen auf Flugziele spezialisierte Flintenschützen bereitete der horizontal bewegte Kipphase so einige Probleme, Spaß und neue Erfahrungen. Eine Wiederholung dieser Veranstaltung im nächsten Jahr wird sich kaum vermeiden lassen.

Landesreferent Wurfscheibe

Die Ergebnisse können Sie hier nachlesen:

Ergebnisse Bateville
Ergebnisse Hawker
Ergebnisse Kombination

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